Blasinstrumente

Allgemeines

Blasinstrumente unterscheiden sich in ihrer Spielweise vor allem durch den sogenannten Ansatz, also der Art und Weise, wie in das Instrument hinein geblasen wird. Während bei den Holzblasinstrumenten die Luft entweder über einen Spalt auf eine Schneidekante gelenkt wird (Blockflöte und Querflöte) bzw. ein einfaches oder doppeltes Rohrblatt in Schwingung versetzt wird (Klarinette, Saxofon, Fagott), wird die Luftsäule bei Blechblasinstrumenten durch ein trichterförmiges Kesselmundstück angeblasen. Bei Holzblasinstrumenten wird die Tonhöhe durch das Abdecken der Tonlöcher direkt mit den Fingern oder mithilfe von Klappen erzeugt, bei Blechblasinstrumenten wird die Tonhöhe vor allem durch die elastische Spannung der Lippen und ggf. mithilfe von Ventilen und Zügen erzeugt.
Bei den Blechblasinstrumenten handelt es sich um sogenannte transponierende Instrumente, ebenso bei der Klarinette und dem Saxofon. Ist ein Instrument beispielsweise in B gestimmt, klingt ein notiertes c wie ein B, ist ein Instrument in Es gestimmt, klingt ein notiertes c wie ein Es.
Da es sich bei Blasinstrumenten um Melodieinstrumente handelt, ist der Aufwand für das Notenlesen relativ gering. Hat jemand den Ansatz schnell gefunden, verläuft der Lernfortschritt in der Regel zügig.

Für alle Blasinstrumente ist es entweder erforderlich oder mindestens sehr hilfreich, dass die Schneidezähne der bleibenden Zähne bereits voll ausgebildet sind. Im Einzelfall muss hier ausprobiert werden und ggf. - im Hinblick auf eine eventuell anstehende kieferorthopädische Behandlung - der Zahnarzt bzw. der Kieferorthopäde befragt werden. In jedem Fall sind im Hinblick auf die Vereinbarkeit einer kieferorthopädischen Behandlung und dem Spielen eines Blasinstruments herausnehmbare Schienen anstelle von festen Spangen oder Brackets zu empfehlen.

Ab welchem Alter ein bestimmtes Blasinstrument erlernt werden kann, hängt nicht nur von der Entwicklung der Zähne, sondern insgesamt auch von der Körpergröße und der Kraft ab. Am besten ist, man probiert das ins Auge gefasste Instrument im Rahmen einer Schnupperstunde aus. Die meisten Blasinstrumente gibt es auch in Kindergrößen oder mit Erleichterungen für kleine Hände. Wir verleihen Blasinstrumente - sofern vorrätig - für ein monatliches Entgelt in Höhe von 18,00 Euro, Instrumente in Kindergrößen teilweise auch für ein geringeres Entgelt.

Holzblasinstrumente

Blockflöte

Blockflöte

Die Blockflöte, eines der ältesten Instrumente überhaupt, hatte ihre Blütezeit im Barock. Aber auch in der zeitgenössischen Musik wird für die Blockflöte komponiert, oft mit experimentellen Spieltechniken. Sie findet auch Verwendung in Folklore und Volksmusik. Die Blockflöte kann sowohl als Solo- als auch als Ensemble-Instrument, vor allem im Blockflötenensemble, verwendet werden. Ihr Umfang beträgt etwa zwei Oktaven. Die Tonhöhe wird durch Abdecken der Tonlöcher, auch unter Verwendung von Gabelgriffen, bestimmt. Die gebräuchlichsten Formen sind Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassblockflöte. Der Beginn erfolgt in der Regel ab einem Alter von etwa sechs Jahren auf der Sopranblockflöte, die in C gestimmt ist. Die Blockflöte ist gerade im Anfängerunterricht auch gut für den Unterricht in Gruppen von bis zu vier Teilnehmern geeignet.

Querflöte

Querflöte

Die Querflöte bestand früher aus Holz und wird daher noch immer zu den Holzblasinstrumenten gezählt, obwohl sie heute ganz aus Metall besteht. Für die Querflöte existiert ein reiches Solorepertoire an Originalliteratur. Sie wird jedoch auch vielfältig im Orchester und in der Kammermusik eingesetzt. Ihr stilistischer Schwerpunkt liegt auf der klassischen Musik. Die Querflöte wird beim Spielen quer gehalten. Der Ansatz ähnelt dem Blasen über einen Flaschenhals. Die Tonlöcher werden durch Klappen abgedeckt. Die Querflöte kann ab einem Alter von etwa acht Jahren erlernt werden. Alternativ zum Beginn auf einer großen Querflöte kann auch auf einer Kinderquerflöte begonnen werden, die aufgrund ihres gebogenen Mundstücks kürzer ist und daher von kleineren Kindern leichter gehalten werden kann. Schülerflöten in voller Größe sind ab etwa 600 Euro erhältlich.

Klarinette

Klarinette

Die Klarinette, ein transponierendes Instrument, wird im klassischen Sinfonieorchester, im Blasorchester, in der Kammermusik und als Soloinstrument verwendet. Neben der Klassik wird sie auch im Jazz und in der Folkloremusik eingesetzt. Ihr enges, überwiegend zylindrisches Rohr, mündet in einen leicht konischen Schallbecher. Auf der unteren Seite des abgeschrägten Mundstücks wird ein dünnes Rohrblatt aufgeklammert. Die Tonlöcher werden durch Klappen verschlossen. Die Klarinette gibt es in drei Hauptgrößen und -stimmungen (in B, in A und in Es). Die gebräuchlichste ist die Klarinette in B, die wir auch für unseren Unterricht verwenden. Wir empfehlen den Beginn des Klarinettenspiels ab einem Alter von etwa acht Jahren. Für jüngere bzw. kleinere Kinder stehen auch Kinderinstrumente zur Verfügung, entweder kleinere Klarinetten oder Mischformen aus Blockflöte und Klarinette. Eine Schülerklarinette in voller Größe ist ab etwa 1.200 Euro erhältlich. Da die Mundstücke beider Instrumente ähnlich und ihre Griffweise quasi gleich sind, ist ein Wechsel von der Klarinette zum Saxofon und umgekehrt relativ leicht möglich.

Saxophon

Saxophon

Das aus Messing gebaute Saxofon wird gewohnheitsmäßig zu den Holzbläsern gezählt, unter anderem wegen seines Mundstücks mit Rohrblatt, das durch ein leicht S-förmiges Röhrchen mit dem oberen Ende der stark konischen Schallröhre verbunden ist. Der Schalltrichter des Saxofons ist weit nach oben zurückgebogen. Die Tonhöhe wird durch Drücken der Klappen erzeugt. Für das Halten des Saxofons wird ein Gurt verwendet. Das Saxofon wurde zunächst in der Militärmusik, später gelegentlich auch im romantischen Sinfonieorchester eingesetzt. Stilistischer Schwerpunkt ist jedoch eindeutig der Jazz, in dem es eines der führenden Instrumente ist. Das Saxofon, ebenfalls ein transponierendes Instrument, gibt es in verschiedenen Größen und Stimmlagen. Am gebräuchlichsten sind das Alt- und das Tenorsaxofon. Für den Einstieg verwendet man in der Regel das in Es gestimmte Altsaxofon. Es kann ab einem Alter von etwa neun Jahren erlernt werden. Ein Alt-Saxofon für Schüler in voller Größe kostet etwa 800 Euro. Wegen der fast identischen Mundstücke und der quasi gleichen Spielweise ist ein Wechsel zwischen Saxofon und Klarinette relativ leicht möglich.

Fagott

Fagott

Das Fagott belegt im Klangspektrum der Holzblasinstrumente die Tenor- und Basslage. Die Tonerzeugung erfolgt über ein Doppelrohrblatt, das auf den sogenannten S-Bogen, ein leicht gebogenes Metallröhrchen, aufgesteckt wird, der wiederum mit dem Instrument verbunden wird. Durch das periodische Öffnen und Schließen des Doppelrohrblatts wird die Luftsäule im Instrument in Schwingung versetzt und der Ton erzeugt. Die Tonhöhe wird mithilfe einer komplizierten Klappenmechanik, aber auch durch das Abdecken einiger Tonlöcher direkt mit den Fingern realisiert. Das etwa 1,35 Meter hohe Instrument wird beim Spielen mithilfe eines Gurtes diagonal vor dem Körper gehalten. Der stilistische Schwerpunkt des Fagotts liegt auf der klassischen Musik. Während es im Barockorchester überwiegend als Generalbassinstrument eingesetzt wurde, emanzipierte es sich im klassischen Orchester auch zum Melodieinstrument. Im Barock und der Klassik wurden zahlreiche Solokonzerte für das Fagott komponiert. Außerdem spielt das Fagott als Bassinstrument eine wichtige Rolle in der reinen Bläser-Kammermusik. Wir empfehlen den Beginn des Fagottspiels ab einem Alter von etwa zehn Jahren.

Blechblasintrumente

Trompete

Trompete

Bei der heute gebräuchlichsten Trompete handelt es sich um eine Ventiltrompete mit drei Ventilen, die als transponierendes Instrument zumeist in B gestimmt ist. Mithilfe der durch Lippenspannung erzeugten Naturtöne und durch Drücken der Ventile kommt die Trompete auf einen Tonumfang von gut drei Oktaven. Bereits als sogenannte Bachtrompete in den Werken Johann Sebastian Bachs eingesetzt, gewann sie vor allem im romantischen Sinfonieorchester an Bedeutung. Sie wird sowohl in der Bigband als auch im sinfonischen Blasorchester eingesetzt. Besondere Bedeutung kommt ihr als Melodie- und improvisierendes Instrument im Jazz zu. Das Erlernen der Trompete empfehlen wir ab einem Alter von etwa acht Jahren. Für Kinder kann der Einstieg auch auf einer kleineren Taschentrompete oder auf einem Kornett erfolgen. Die entsprechenden Instrumente können von uns ausgeliehen werden. Eine Schülertrompete in voller Größe ist ab etwa 500 Euro erhältlich.

Horn

Horn

Charakteristisch für das Horn, auch Waldhorn genannt, sind der große Schallbecher und die Spielhaltung mit der rechten Hand im Schallbecher und der linken Hand an den Ventilen. Das Horn ist ein transponierendes Instrument und zumeist in F gestimmt. Auch sogenannte F-/B-Doppelhörner, in denen quasi ein Horn in F und eines in B zu einem Instrument vereinigt sind, finden häufig Verwendung, da das Treffen der Töne hier leichter ist. Die unterschiedlichen Tonhöhen bzw. die unterschiedlichen Klangfarben werden durch die entsprechende Lippenspannung, mithilfe der Ventile und durch das Stopfen des Schallbechers realisiert. Bereits seit der Frühklassik ist das Horn Bestandteil des Sinfonieorchesters, wird aber auch vielfältig in der Bläser-Kammermusik eingesetzt. Das Horn wird überwiegend in der klassischen Musik verwendet. Ab einem Alter von etwa neun Jahren kann das Horn erlernt werden. Für Kinder gibt es kleinere Instrumente, die wir auch ausleihen. Ein Schülerhorn in voller Größe ist ab etwa 1.800 Euro erhältlich.

Posaune

Posaune

Die Posaune besteht aus einer zu einem doppelten U gebogenen Röhre mit einer Gesamtlänge von über drei Metern. Schallstück und Zug lassen sich ineinander verschieben. Durch Ausziehen des Zuges lassen sich die mit der entsprechenden Lippenspannung erzeugten Grundtöne und die überblasenen Oktaven um Halbtöne erniedrigen, so dass ein chromatisches Spiel möglich ist. Die Posaune hat in ihrer Grundform keine Ventile. Die gängigste Bauform ist die sogenannte Tenorposaune in B. Die Posaune ist in allen Musiksparten zuhause, insbesondere im groß besetzten Sinfonieorchester, in der Bigband und im Jazz. Ab einem Alter von etwa zehn Jahren kann man das Posaunenspiel erlernen. Eine Schülerposaune in voller Größe ist ab etwa 800 Euro erhältlich.

Tuba

Tuba

Mit ihrem nach oben gerichteten Schalltrichter, der einen Durchmesser von bis zu 60 cm haben kann, ist die Tuba das tiefste Instrument der Familie der Blechblasinstrumente. Mit ihrem volltönenden Klang sorgt sie im Sinfonieorchester, im Blasorchester, in der Bigband und teilweise auch in der Jazzcombo für das Bassfundament. Die Tuba besitzt drei bis sechs Ventile, die von der rechten Hand bedient werden. Mit der linken Hand wird das Instrument gestützt. Für das Spielen im Stehen ist ein spezieller Ständer oder Gurt erforderlich. Der Spieler benötigt sehr viel Luft und eine gute Atemstütze. Die gebräuchlichsten Ausführungen sind die Tenortuba in B und die Basstuba in Es und F. Der Unterricht sollte frühestens erst ab einem Alter von etwa zehn Jahren beginnen. Für Kinder gibt es kleinere Instrumente, die nicht so schwer zu halten sind und die eine relativ leichte Ansprache haben.